BOBBY

Über den Skyeterrier findet man in einer englischen Abhandlung über Hunde vor rund drei Jahrhunderten folgende Beschreibung: „ein Köter, von babarischen Grenzern aus den äußersten nördlichen Ländern gebracht, welcher durch die Länge seiner Haare weder Gesicht noch Körper sehen lässt“. Aus diesem raubeinigen Begleiter nordschottischer Fischer und Bauern wurde über die Zeitspanne von etwa drei Jahrhunderten der elegante Skye unserer Zeit. Der Weg zum Skyeterrier mit seinem heutigen Aussehen wurde auch maßgeblich durch die Haltung und Zucht dieser Rasse in Adelshäusern gefördert. Sowohl in Großbritannien, als auch auf dem  Kontinent gehörte es nämlich zum guten Ton, Hunde dieser Rasse zu besitzen. Deshalb bezeichnete man ihn oftmals auch als „königlichen“ Terrier , denn zu den Liebhabern dieser Rasse gehörten u.a. die englische Königin Victoria auf Schloss Windsor und das preußische Königshaus.

Der Skyeterrier ist ein langgestreckter Hund auf kurzen, kräftigen Beinen, der durch sein elegantes Erscheinung überall ein „Hingucker“ ist. Die Schulterhöhe bei den Rüden sollte gemäß dem Standard 25-26 cm betragen. Von der Nasen- bis zur Schwanzspitze sind 103 cm vorgegeben. Die Hündinnen sind etwas kleiner. Der Skyeterrier hat einen kräftigen Kopf mit einem starken Fang und schwarzer Nase. Der Fang hat, für seine Körpergröße, kräftige Zähne. Skyeterrier können Steh- oder  Hängeohren haben. In Deutschland wird ausschließlich die Stehohrvariante gezüchtet.  Das Ohr ist mittelgroß und soll hoch am Kopf angesetzt sein. Es ist behaart, genau wie das Vorgesicht. Der Skyeterrier hat mittelgroße, fast mandelförmige, engstehende braune Augen. Und vor diesen Augen kann ich nur warnen, was mir mit Sicherheit jeder Skyebesitzer bestätigen wird. Sie können sprechen, - sie zeigen Wachsamkeit, Liebe, Wärme, Anhänglichkeit, Freude, Angst und Trauer. Wenn sie einen anblicken, fällt es sehr schwer, konsequent zu bleiben!

Der Körper ist lang und der Rücken gerade. Hals  und Rücken bilden eine sehr gefällige Linie, die dem Hund Eleganz verleiht. Das Körperhaar besteht aus kurzem dichtem aber weichem Unterhaar und langen festem Deckhaar. Deshalb spricht man auch von einer Doppelbehaarung. Das Deckhaar muss harsch sein und glatt am Körper herunter fallen. Es ist ungefähr 14-15 cm lang. Dagegen ist das Kopfhaar weicher und kürzer. Es verschleiert Vorgesicht und Augen. Das bemerkenswerte Aussehen wird durch die vorhandene Ohrbehaarung unterstrichen, bei der man auch von Befederung spricht.

Den Skyeterrier gibt es in den Farben creme, schwarz und in allen Grautönen.

Der lange Rücken muss gerade sein.

Das außergewöhnliche Erscheinungsbild des Skyeterriers lockt stets Interessenten an, manchmal auch Spötter. Dann ist vom „Wischmopp“  oder  „Ofenrohrputzer“  die Rede. Aber ich denke ein Skyeterrier an der Leine ist etwas so besonderes, das dagegen jede Abwertung verblasst. Interessenten fragen immer nach der Pflege des Hundes, weil ein enormer und intensiver Pflegeaufwand vermutet wird. Dabei ist die Pflege des Skyeterrier nicht besonders aufwendig. Ich stelle meine Hunde auf einen Tisch und bürste alle 8- 10 Tage mit einer Naturhaarbürste die Haaroberfläche durch. Danach wird der Hund auf die Seite gelegt und die Unterwolle gebürstet, anschließend wird das Fell mit einem grobzinkigem Kamm durchgekämmt. Wichtig sind die Achselhöhlen, die Innenseiten der Schenkel und die Ohrmuscheln, die durch das weiche Haar schneller zur Verfilzung neigen. Zum Schluss wird der Scheitel von der Schwanzwurzel entlang der Wirbelsäule bis zur Nasenspitze gezogen. Übrigens, schon beim neugeborenen Welpen ist der Scheitelansatz in Form eines Aalstriches erkennbar. Besonders deutlich zu sehen ist er bei cremefarbenen Welpen. Wenn diese Pflegestunde dann auch noch mit Lob und  Kuscheln untersetzt wird, gibt es kaum Probleme bei der Fellpflege. Das an den Pfoten überstehende Haar wird geschnitten, ebenso das zwischen den Ballen befindliche Haar. Ansonsten ist die Schere tabu, also weder Körperhaar schneiden noch trimmen. Wenn ein Bad nötig wird verwende ich spezielle Hundeshampoos. Sie sehen also, die Pflege ist gar nicht so aufwendig. Es ist nur wichtig, schon den Welpen an das regelmäßige Bürsten zugewöhnen.

Skyeterrier sind genügsame Hunde. Sie geben sich durchaus auch mit einem Auslauf im Garten zufrieden. Der Skyeterrier ist grundstückstreu und bewacht dieses hundertprozentig. Auch eine offene Gartentür verführt ihn kaum zum stromern.Ruhig und deshalb angenehm verhält er sich im Haus. Er liebt es, bei seinem „Rudel“ zu sein. Unsere Hunde leben mit uns, sie sind immer um uns. Der Skyeterrier ist auf Grund seiner Größe durchaus auch ein Schoßhund, der es genießt, beim Kaminfeuer auf dem Schoß von Herrchen oder Frauchen zu liegen.

Der Skyeterrier liebt seine Familie abgöttisch. Fremden gegenüber ist er zurückhaltend und abwartend. Seine Zurückhaltung ist ein Ergebnis seines Stolzes. Dieser Stolz zeigt sich in seinem gesamten Habitus, seinem Auftreten, seiner Bewegung und seinem Charakter. Beeindruckend beim Skyeterrier ist, das er “unbestechlich“ ist . Von Personen, die er nicht kennt, nimmt keine Leckerlis, es sei, sein Rudelführer ist bei ihm.

Er ist gelehrig und begreift Kommandos sehr schnell. Spielerisches Lernen macht ihm viel Freude und es gibt einige Skyeterrier, die sogar Agility machen.

Sein Stolz, seine Eleganz, seine Gelehrigkeit, seine Verschmustheit, sein Mut und seine Fröhlichkeit machen diesen kleinen Terrier zu einem Juwel. Aussehen, Charakter und Zuneigung sind ein Alleinstellungsmerkmal unter den Hunderassen.Der Skyeterrier ist ein robuster, widerstandsfähiger und anspruchloser Hund.In der älteren Literatur wurde oft noch vom „Einmannhund“ gesprochen, der angeblich für Familien mit Kindern nicht geeignet sein soll. Diese Beschreibung ist ein Relikt der Vergangenheit. Gezielte züchterische Selektion machte ihn nämlich zu einem ausgesprochen sozialverträglichen, liebevollen und treuen Familienhund.

Einem  so gepflegtem Skyeterrier kann auch ein ausgedehnter Waldspaziergang nichts anhaben. Wie alle Hunde braucht auch der Skyeterrier regelmäßige Bewegung. Wir gehen mit unseren Hunden oft in den Wald und machen lange Spaziergänge, die durchaus bis 8 km betragen. Unseren zwei Skye`s macht es viel Spaß, herumzutollen und Dank ihrer ausgezeichneten Nase die „Neuigkeiten der Waldzeitung “  zu lesen. Sie laufen frei und bleiben von sich aus stets auf Sichtkontakt. Ebenso verhält es sich am Ostseestrand, wobei es da auch schon mal vorkommen kann, dass sie im „Eifer des Gefechts“ ins Wasser laufen, weil eine Möwe sie wieder genarrt hat.

Einen niederläufigen Hund ans Fahrrad zu nehmen, rate ich jedoch nicht. Das wäre seinen kurzen Läufen nicht zuträglich. Ansonsten empfehle ich Ihnen einmal darauf zuachten, wie ein Skyeterrier sich bewegt – er läuft nicht, – er schwebt.

100_2768laura03

    Die Treue zu seinem Besitzer ist Sagenumwoben. Hierfür steht eine kleine Geschichte aus Schottland:

    In Edinburgh, am Tor des Greyfriars Friedhofes, befindet sich ein Brunnen auf dessen Sockel die Bronzefigur des legendären Bobbys, eines Skyeterrier-Rüden, steht.

    In einem Dorf nahe Edinburgh lebte ein Bauer mit seinem Skyeterrier Bobby. Jeden Mittwoch begleitete Bobby seinen Herrn Gray nach Edinburgh zum Markt. Pünktlich um 1 Uhr , wenn die Glocke schlug, gingen sie zum Essen in ein kleines Wirtshaus. Als nun Bobbys Herr Gray 1858 starb und auf dem Greyfrias Kirchhof beigesetzt wurde, folgte Bobby den sterblichen Überresten seines Herrn und ließ sich dort am Grab nieder. Alle Versuche ihn vom Friedhof zu entfernen, schlugen fehl. Er kehrte jedes Mal zum Grab zurück. Schlug jedoch die Glocke, stellte er sich pünktlich um 1 Uhr täglich im Wirtshaus ein, bekam vom Wirt ein Brötchen und einen Knochen und ging wieder zum Grab seines Herrn. Im Laufe der Jahre bauten Tierfreunde für ihn eine Hütte und stellte sie an das Grab seines Herrn. Sie bezahlten Hundesteuer für ihn, er bekam ein Halsband und als er 1872 starb, wurde er in einem Blumenbeet in der Nähe seines Herrn begraben. Das Halsband ist heute noch im Museum zu sehen.

    Es gehört als Tourist in Edinburgh einfach dazu, Bobbys Denkmal zu besuchen.

KIRA02
book3

Gästebuch

bannerskye03
button
button
button
button
button02
button04
button05
button05
button05
button
button08